Die Cevennen im südlichen Zentralmassiv sind einer von zehn französischen Nationalparks. 2011 ernannte die UNESCO das Gebirge zum Weltkulturerbe. Die Landschaft und die Bergdörfer haben sich ihren ursprünglichen, wilden Charme erhalten. Auf nur 321.000 Hektar wachsen 40 Prozent aller in Frankreich vorkommenden Pflanzenarten. Wolf und Luchs sind hier ebenso zuhause wie Gänse- und Mönchsgeier.
Prägende Landschaftsformen sind die Gebirgsmassive aus Granitstein, Steineichen- und Kastanienwälder, die idyllischen Täler mit Terrassenanbau von süßen Zwiebeln und Äpfeln, die kargen Kalkstein-Hochebenen und die tiefen Schluchten.
Mont Aigoual als Wasser- und Wetterscheide
Die dünn besiedelten Cevennen sind ein Paradies für alle Aktiv-Urlauber abseits vom Massentourismus. Der südliche Teil profitiert mit seinem milden Klima vom nahen Mittelmeer. Der Norden jenseits der Wasserscheide zwischen Mittelmeer und Atlantik ist erheblich rauer.
Die Wasser- und Wetterscheide verläuft über den Mont Aigoual und die sich anschließenden Bergkämme. Im Frühjahr und Herbst herrschen im Süden angenehm warme Temperaturen. Im Hochsommer bieten die Hochplateaus willkommene Abkühlung. Das Basislager La Soleillade ist insofern ideal gelegen: von der Sonne verwöhnt, aber von den kühleren Bergregionen nur einen Anstieg entfernt.
Paradies für Rennradfahrer
Vor allem Rennradfahrer mit Lust am Pässefahren kommen in den Cevennen auf ihre Kosten. Auf den schmalen, kurvigen Straßen begegnet einem kaum ein Auto. Dafür wartet hinter jeder Kurve ein neuer Blick. Man passiert malerische Dörfer und nicht selten eine Wanderherde mit Schafen und Ziegen, deren Glocken man schon von weitem hört.
Es gibt eine riesige Auswahl an Pässen mit langen und kürzeren, moderaten und steileren Anstiegen. Auf den 1567 Meter hohen Mont Aigoual, wo die 6. Etappe der Tour de France 2020 per Bergankunft endet, klettert man mit dem Rad immerhin gute 1300 Höhenmeter am Stück.
Die Cevennen sind die am dünnsten besiedelte Region Frankreichs. Innerhalb des Nationalparks leben gerade einmal 500 Menschen, in seinen Randgebieten knapp über 40.000. Die beiden nächsten größeren Städte sind Nîmes und Montpellier, beide rund 80 Kilometer entfernt.